Das System:
Die Systemik geht davon aus, dass alles in Beziehung zueinander steht.
Angefangen in der Familie ist ein Mensch nie beziehungslos. Er steht in Beziehung zu seinen Eltern, Großeltern, Geschwistern, Lehrern, Partnern, Kollegen, Vorgesetzten, etc. Jedes solcher "Beziehungsgeflechte" ist ein System. Es steht nicht still, sondern ist jederzeit in Bewegung, da die Mitglieder interagieren und sich in ihrem Verhalten wechselseitig beeinflussen.
Beispiel Körper:
Den Körper als solch ein System zu verstehen liegt uns durch die Forschung und die Medizin nahe, denn die Organe sorgen im Zusammenspiel dafür, dass unser Körper lebendig ist. Sie stehen in einer Beziehung zueinander, in der das Ausfallen oder die veränderte Funktion eines Organs dazu führt, dass sich der gesamte Organismus verändert.
Familiäre Systeme und deren Ordnung
Jedes Mitglied einer Familie hat seinen eigenen Platz. Jeder dieser Plätze ist gleichwertig, jedoch besteht eine bestimmte Ordnung, welche die Elternebene klar von der Ebene der Kinder unterscheidet. Kommt diese durcheinander, z.B. durch den Weggang eines Elternteils, entsteht oft Unordnung, zum Beispiel nimmt ein Kind "den Platz" des fehlenden Elternteils ein und ist hier mit einer Verantwortung konfrontiert, welche Überforderung etc. mit sich bringt und sich wiederum störend auf die einzelnen Mitglieder und deren Beziehung zueinander auswirkt.
Grundsätzlich sorgt jedes der Mitglieder eines Systems mit seiner Möglichkeit für die Funktion und den Erhalt des gesamten Systems. Jede Veränderung wirkt sich auf alle Mitglieder aus.
Herkunftsfamilie
Unsere ersten und prägendsten Erfahrungen mit Beziehung sowie die prägendsten Erfahrungen hinsichtlich des Lebens überhaupt, machen wir in unserer Herkunftsfamilie.
Vergleichbar mit dem Wachstum jenes Baumes, wachsen wir sozusagen aus den "Wurzeln" unserer Ahnen. Diese sind nicht sichtbar, d. h. die Familiengeschichte und deren Auswirkungen auf uns ist nicht bewusst. Auch die gesellschaftliche Prägung der jeweiligen Zeit spielt eine große Rolle in der Entwicklung der familiären Struktur, welche unser persönliches Wachstum (Beziehungserleben, Famielienerleben, individuelles Freiheitserleben, ...) ihrerseits prägt.